Weibliche Partizipationsräume in Geschichte und Gegenwart

Weibliche Partizipationsräume in Geschichte und Gegenwart

Organisatoren
Verein Frauen & Geschichte Baden-Württemberg; Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Fachbereich Geschichte; Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Ort
Hohenheim und digital
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.07.2021 - 25.07.2021
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Von
Nora Plemper, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Eberhard Karls Universität Tübingen

Unterstützer:innen der Frauenbewegungen kämpfen seit deren Anfängen im 19. Jahrhundert für gleichberechtigte Teilhabe in jeglichen Bereichen des alltäglichen Lebens, wie der Politik, dem Bildungssektor und dem Beruf. Durch ihre Anstrengungen konnten viele Partizipationsräume für Frauen erstritten werden. Doch sind längst nicht alle Ziele erreicht, und es wird weiterhin für mehr Partizipation – sprich für die Teilhabe an Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen – von Frauen gekämpft.

Solche Kämpfe um weibliche Partizipationsräume in Geschichte und Gegenwart bildeten das Thema der Tagung. Bewusst wählten die Organisatorinnen einen breiten Partizipationsbegriff, um verschiedene Dimensionen von Partizipation zu erfassen und eine historische Linie ihrer Kämpfe nachzuzeichnen, die sich durch die drei Sektionen zog.

Die Erschließung von Partizipationsräumen durch Bildung und Bildungseinrichtungen war Thema der ersten Sektion. SYBILLE OSSWALD-BARGENDE (Stuttgart) erläuterte, inwiefern die Heidelberger Sektion des Vereins Frauenbildung-Frauenstudium mit ihrer Vorsitzenden Marianne Weber (1870–1954) als ein Motor der (frauen-)politischen Partizipation gesehen werden könne. Nach der Einführung des allgemeinen Wahlrechts zog Marianne Weber bei der Wahl zur badischen Verfassungsgebenden Versammlung 1919 als Kandidatin der Deutschen Demokratischen Partei mühelos ins Parlament. Die große Präsenz, Akzeptanz und der Bekanntheitsgrad der örtlichen bürgerlichen Frauenbewegungen mit ihrer Vorsitzenden als bekannter Persönlichkeit sieht Oßwald-Bargende als verantwortlich für die ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung und besonders hohe Mobilisierungsquote unter den erstmals wahlberechtigten Frauen. Ebenso habe ein auf die örtlichen Bedürfnisse breiter (Frauen-)Kreise zugeschnittenes Angebot an Bildungsarbeit und sozialer Einrichtungen zu diesem Erfolg geführt.

Die Universität stellte für Frauen im beginnenden 20. Jahrhundert einen Ort zum Erkämpfen eigener Räume und zur Gründung von Interessenvertretungen dar, wie die beiden nächsten Vorträge zeigten. Laut REBECCA SCHRÖDER (Bonn) schlossen sich katholische Studentinnen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in der Weimarer Zeit zusammen. Ihre Motivation war es, gleichermaßen wie ihre männlichen Kommilitonen an der Universität partizipieren zu können und als organisierte Gruppe aus der Vereinzelung herauszutreten. Hierbei sei sowohl ein katholischer Bezug in Form des Rückgriffs auf gelehrte Heiligenfiguren als auch die Anknüpfung an bestehende männliche Traditionen und Vereine zu beobachten. Katholische Studentinnen hätten sich so Partizipationsräume schaffen und ein erneuertes, emanzipatorisches Frauenbild etablieren können. Gleichzeitig seien Katholizismus und Konservatismus aber stets herrschende Prinzipien des Engagements geblieben.

MARION KELLER (Frankfurt am Main) rekonstruierte die Partizipation von Frauen in kommunistischen und sozialistischen Studierendengruppen an der Frankfurter Universität Anfang der 1930er-Jahre. Sie zeigte auf, wie groß bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten die Beteiligung (auch vieler jüdischer) Studentinnen an sozialistischen Gruppen in Frankfurt war, die ihnen offensichtlich einen Ort gesellschaftlicher Emanzipation und gelebter Gleichberechtigung boten.

Intellektualität wird in der Zeitgeschichtsschreibung bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zumeist im männlichen Kontext gedacht. Frauen erscheinen lediglich als marginale Figuren, denen kaum Aufmerksamkeit gewidmet wird. Entgegen dieser Fokussierung auf die männliche Verkörperung des Intellektuellen zeigte THERESA HORNISCHER (Bielefeld) mit ihrem Vortrag über die Intellektuelle Léo Wanner eine Perspektive auf weibliche Intellektualität auf. Frauen in der Zwischenkriegszeit sei es möglich gewesen, als Intellektuelle aufzutreten und als „eingreifende Denkerinnen“ öffentlich Kritik zu üben. Im Gegensatz zu männlichen Intellektuellen taten sie dies aber meist im Kollektiv, um öffentlich wirksamer erscheinen zu können. Das Reisen (im Fall von Léo Wanner in französische Kolonialgebiete und in die Sowjetunion) ermöglichte es Frauen jedoch, aus dem Kollektiv herauszutreten, autonom zu agieren und etwa über Augenzeugenberichte öffentlich zu intervenieren, als Intellektuelle und Aktivistinnen zu handeln.

Die Erschließung weiblicher Partizipationsräume über Berufs- und Erwerbsarbeit nahm die zweite Sektion in den Blick. SABINE LIEBIG (Karlsruhe) referierte am Beispiel von Febronie Rommel (1853–1927) und Martha Moritz (1849–1921) über eine Gruppe von Frauen, die sich über ihre Profession als Lehrerinnen zu einem aktiven Interessenverband zusammenschlossen. In bestehenden Lehrervereinen und -versammlungen oft diffamiert und nicht ernst genommen, gründeten Lehrerinnen 1890 in Friedrichsroda den Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein als Dachverband. Die Verbandszeitschrift „Die Lehrerin in Schule und Haus“ zeige die Handlungsmöglichkeiten auf, die sich die Pädagoginnen durch ihren Zusammenschluss schufen, so Liebig. Die Frauen hätten sich ambitioniert für die Durchsetzung und Vertretung der Interessen ihres „Lehrerinnenstandes“ engagiert und sich mit Petitionen für eine Abschaffung des „Lehrerinnenzölibats“ stark gemacht.

Weibliche Partizipation im Kontext von Sozialer Arbeit beleuchtete WALBURGA HOFF (Münster). Soziale Arbeit werde in ihrer Entstehungsgeschichte vorwiegend als Professionalisierungsprojekt bürgerlicher Frauen rezipiert, müsse jedoch hinsichtlich der intellektuellen Ambitionen führender Protagonistinnen auch als intellektuelles Projekt des frühen 20. Jahrhunderts verstanden werden. Um in der männlich konnotierten Wissenschaftskultur sowie am politischen Diskurs partizipieren zu können, sei ein spezifischer Typus weiblicher Intellektualität notwendig gewesen, der sich durch die Anpassung an geltende Vorstellungen des weiblichen Geschlechtscharakters auszeichnete. Dies führte für die Akteurinnen jedoch häufig zu einer Außenseiterinnenrolle. Am Beispiel von Maire Baum (1874–1964) skizzierte Hoff, wie schwer es intellektuell ambitionierten Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts gemacht wurde, einen angemessenen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

Über die Frage, welche Wege und Strategien sich die bürgerliche Frauenbewegung zu eigen machte, um neue Berufsfelder für Frauen im wilhelminischen Deutschland zu eröffnen, referierte METTE BARTELS (Göttingen). In damals überwiegend männlich konnotierten Berufen, wie dem Gärtner:innenberuf, ließen sich weibliche Praktiken der Aneignung ausmachen, hier mit der Initiierung von Gartenbauschulen als Ausbildungsstätten für Frauen durch die Frauenbewegung. Diese Aneignungsstrategien seien direkt und untrennbar mit den Kategorien Klasse und Geschlecht verknüpft. Entsprechende Vorstellungen und Stereotype hätten darüber entschieden, ob bürgerliche Frauen bestimmte Berufe ergreifen konnten und wollten, und wirkten so als Mechanismus gesellschaftlicher In- und Exklusion. Klassenregulatorische Aspekte und hierarchische Verhältnisse machte Bartels auch zwischen bürgerlichen Gärtnerinnen und proletarischen Gartenarbeiterinnen aus. Sie thematisierte zudem die ideologischen Selbstverortungen der Akteurinnen im sogenannten radikal-fortschrittlichen und im gemäßigten Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung.

Die Referentinnen nahmen Gewerkschaften zweier ganz unterschiedlicher Berufszweige hinsichtlich ihrer Partizipationsmöglichkeiten für Frauen in den Blick. Wie ANNE KREMER (Mannheim) darstellte, sei die Industriegesellschaft (IG) Metall als eine grundsätzlich dem Ideal der Gleichheit verpflichtete Organisation im Idealfall auch mit dem Kampf um Gleichberechtigung von Männern und Frauen verknüpft. Die historische Betrachtung einer weiblichen Teilhabe in der IG Metall bis zur deutschen Wiedervereinigung zeige jedoch, dass in diesem männlich dominierten Gewerkschaftsumfeld zwischen den programmatischen Forderungen und der tatsächlich gelebten Organisationskultur große Diskrepanzen bestanden. Die Frauenfrage als „Nebenwiderspruch“ zur zentralen sozialen Frage und ein durch hegemoniale Männlichkeit geprägter Gewerkschaftsapparat hätten das gewerkschaftliche Engagement von Frauen und deren Partizipation in der Organisation erschwert.

Auch in der Gewerkschaft Textil und Bekleidung ließen sich Auswirkungen der Kategorie Geschlecht auf die Gewerkschaftsarbeit ausmachen, erläuterte ALICIA GORNY (Bochum). In der Gewerkschaftsgeschichte existiere generell ein blinder Fleck, was die Partizipation von Frauen in Arbeitnehmer:innenorganisationen anbelange. Dies befördere einen Gender Bias. Entgegen der geläufigen Darstellung herrsche in Gewerkschaften ein hoher Organisationsgrad von Frauen. In den Vorständen spiegele sich dies jedoch nicht wider. Es bestehe eine „gläserne Decke“ auch in von weiblichen Mitgliedern dominierten Gewerkschaften. Der Gender Bias führe zudem dazu, dass Frauenarbeitsplätze im Zuge des Strukturwandels „leise stürben“. So nehme die Gewerkschaftsgeschichtsforschung den Wegfall von 800.000 hauptsächlich weiblich besetzen Stellen in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den letzten Jahrzehnten nicht wahr.

In der deutschen Chemieindustrie begannen Frauen im 20. Jahrhundert vermehrt in Laboren zu arbeiten. Ihre Qualifikationen wurden jedoch laut ANNA HORSTMANN (Bochum) nicht als solche anerkannt, sondern als weibliche Eigenschaften gelesen und ge- oder missachtet. Neben der (fehlenden) Anerkennung für Frauen in der Chemieindustrie stelle auch die Art der Repräsentation von Frauen in der Firmenkommunikation einen wichtigen Aspekt der In- und Exklusionsmechanismen in dieser Branche dar. Die Chemieindustrie sei bis heute ein segregierter Arbeitsmarkt. Zwar habe der Grad der Exklusion von Frauen abgenommen, Geschlechtergerechtigkeit sei jedoch noch lange nicht erreicht.

Die dritte Sektion näherte sich der weiblichen Partizipation in trans- und internationalen Organisationen größtenteils über einen biografischen Zugang. Anhand der Biografie der Frauenrechtlerin Dorothee von Velsen (1883–1970) und ihrem frauenpolitischen Engagement analysierte MIRJAM HÖFNER (Freiburg) exemplarisch, wie Partizipation als Voraussetzung, Weg und Ziel der internationalen liberalen Frauenbewegungsarbeit der 1920er-Jahre fungierte. Von Velsen war bemüht, die deutsche bürgerlich-liberale Frauenbewegung nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wieder in die internationalen, westlich orientierten Frauenorganisationen International Council of Women und International Woman Suffrage Alliance zurückzubringen. So habe sie an Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen mitgewirkt.

In die Biografieforschung einzuordnen ist auch der Vortrag LAURA PACHTNERs (Passau) über die Historikerin Lady Charlotte Blennerhasset (1843–1917) und deren Wirken im Kontext des kirchenpolitischen Diskurses zwischen dem Ersten Vatikanum und der Modernismuskrise. Als weibliche Gelehrte und Autorin setzte sich Blennerhasset mit kirchenhistorisch-theologischen Fragestellungen auseinander. Zwar wurden solche Partizipationsräume Frauen ihrer Zeit nicht offen zugestanden, konnten jedoch über thematische Umwege sowie die Zusammenarbeit mit gelehrten männlichen Vertrauten erschlossen werden.

Anhand der Praxisfelder Flüchtlingsarbeit und humanitäre Hilfe beleuchtete RUTH NATTERMAN (München) die Herstellung weiblicher Partizipationsräume und Strategien der politischen Einflussnahme von Frauen in humanitären Vereinigungen, die aus dem Ersten Weltkrieg hervorgegangen waren. Der Aktivismus zweier Protagonistinnen – der italienischen Modeschöpferin Rosa Genoni (1867–1954) und der britischen Ärztin Hilda Clark (1881–1955) – mache deutlich, inwiefern humanitäre Organisationen Frauen eine Möglichkeit der Partizipation boten und einen Raum, verschiedenste Facetten feministischer, pazifistischer und humanistischer Anliegen auszuleben.

OXANA NAGORNAJA (Yaroslavl) lenkte den Blick auf Wechselbeziehungen kulturdiplomatischer Akteurinnen mit Machtinstitutionen in der ehemaligen UdSSR. Damit zeigte sie die komplexen Verflechtungen institutioneller und ideologischer Beeinflussung „von oben“ mit dem Eigensinn der Laiendiplomatinnen auf, ebenso das permanente Aushandeln persönlicher Freiräume auf beiden Seiten, der Akteurinnen sowie der Machtinstitutionen. Nagornaja verwies auf die deutliche Dissonanz zwischen dem Bild der propagierten Geschlechtergleichheit und der tatsächlich gelebten Praxis. Den Widerspruch zwischen dem sozialistischen Emanzipationsprojekt, der ambitionierten Rolle von Frauen im Kalten Krieg und eingeübten patriarchalen Deutungsmustern habe die Sowjetunion in ihrem internationalen Auftritt nicht zu lösen gewusst. Aus diesem Grund sei die sowjetische Frauenbewegung nach und nach auf innere Aktivitäten beschränkt worden.

Partizipationsprozesse von Mandatsträgerinnen im bayrischen Landesparlament standen im Fokus des Vortrags von DANIELA NERI-ULTSCH (Regensburg). Über die Betrachtung der politischen Sozialisation sowie der Wege weiblicher Abgeordneter im Bayrischen Landtag in die Politik zeigte sie auf, dass sich weibliche Partizipationsmöglichkeiten im Laufe der Jahrzehnte veränderten, wobei große parteispezifische Unterschiede zu verzeichnen seien.

SUSANNE MAURER (Marburg) stellte in ihrem Abendvortrag1 Bemühungen um gesellschaftliche Teilhabe der „alten“ und der „neuen“ Frauenbewegung gegenüber und machte unterschiedliche „Räume der Imagination von Partizipation“ und darauf gründende politische Praktiken der beiden Bewegungen aus. Die Motivation der ersten Frauenbewegung „Ich will teilhaben“ sei gekoppelt an den Anspruch, einen weiblichen Beitrag zu Gesellschaft und Staat zu leisten: „Wir werden uns würdig erweisen“. Demgegenüber forderte die neue Frauenbewegung unter dem Motto „Wir haben die Schnauze voll“ und ihrer entgegengesetzten Einstellung von Partizipation als „Ich weise etwas zurück“ Autonomie und Selbstbestimmung. Trotz dieser Differenzen ließen sich auch Parallelen beider Bewegungen feststellen: Sowohl die alte als auch die neue Frauenbewegung zielten mit ihrem Aktivismus auf Tabubrüche ab.

Die 16 Vorträge der Tagung behandelten vielfältige Dimensionen weiblicher Partizipation. Der Fokus lag insbesondere auf der Vorbereitung und der Beteiligung an Willensbildungsprozessen. In der Abschlussbetrachtung wurde für ein vielschichtiges Denken des Partizipationsbegriffs plädiert, was auch Entscheidungsprozesse einschließe. Zudem sei eine Definition des je verwendeten Partizipationsbegriffs unerlässlich. Ein Großteil der Beiträge zeigte das Potenzial der Biografieforschung bei der Betrachtung von Partizipationsprozessen auf: Über das biografische Brennglas werde der Blick in neue Richtungen geleitet. Biografien warfen neue Fragen auf, machten Kontinuitäten wie Brüche von Partizipation deutlich und fungierten als Typus vor der Rahmung struktureller Bedingungen. Sie ermöglichten es, Handlungsspielräume zu analysieren und nach Kräftefeldern zu fragen, in denen sich Akteur:innen bewegen. Nicht außer Acht gelassen werden dürfe aber die Gefahr einer hagiografischen Biografieforschung und die Tatsache, dass es sich bei Biografien immer auch um Konstruktionen handele.

Abschließend wurde das Plädoyer formuliert, Geschichtsschreibung als politische Praxis zu verstehen. Die Auseinandersetzung mit Geschichte befähige dazu, anders mit der Gegenwart umzugehen und diese zu gestalten. Aus diesem Grund müsse Geschichtsforschung in aktuelle politische Prozesse eingebracht und ihr Potenzial genutzt werden.

Konferenzübersicht:

Sektion 1: Bildung als Partizipationschance?

Sybille Oßwald-Bargende (Stuttgart): Die Heidelberger Sektion des Vereins „Frauenbildung-Frauenstudium“ – Motor der (frauen-)politischen Partizipation?

Rebecca Schröder (Bonn): Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung. Weibliche Partizipationsräume an der Universität Freiburg im frühen 20. Jahrhundert

Marion Keller (Frankfurt am Main): „Rote Studentinnen“ an der Universität Frankfurt am Main. Zur politischen Partizipation von Studentinnen in Hochschulgruppen

Theresa Hornischer (Bielefeld): Durch die Brille weiblicher Intellektueller. Handlungsspielräume „eingreifender Denkerinnen“ in der Zwischenkriegszeit in Frankreich: der Fall Léo Wanner

Sektion 2: Beruf als Partizipationschance?

Sabine Liebig (Karlsruhe): Der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein als Möglichkeit politischer und gesellschaftlicher Partizipation von Lehrerinnen im 19. und 20. Jahrhundert

Walburga Hoff (Münster): Das Soziale erkennen und verstehen. Soziale Arbeit als Partizipationsraum weiblicher Intellektualität

Mette Bartels (Göttingen): Frauenbewegte Strategien und die Schaffung neuer Berufsfelder für bürgerliche Frauen um 1900

Anne Kremer (Mannheim): „Frauen stehen ihren Mann“. Weibliche Möglichkeitsräume in der IG Metall

Alicia Gorny (Bochum): „Die Unorganisierbaren“. Weibliches Engagement in der Gewerkschaft Textil und Bekleidung

Anna Horstmann (Bochum): „Die Chemikerinnen dürfen nicht den Mut verlieren“. Naturwissenschaftlich gebildete Frauen in der deutschen Chemieindustrie

Sektion 3: Partizipation in trans- und internationalen Organisationen

Mirjam Höfner (Freiburg): In der Internationalen Frauenbewegung der 1920er-Jahre. Die Frauenrechtlerin Dr. Dorothee von Velsen (1883–1970)

Laura Pachtner (Passau): „Mit gewissenhafter Prüfung des Gegebenen darf sich schließlich ja auch eine Frau befassen“. Die Historikerin Lady Charlotte Blennerhassett und der kirchenpolitisch-historische Diskurs der Zeit zwischen dem I. Vatikanum und der Modernismuskrise

Ruth Nattermann (München): Humanitäre Hilfe als Partizipationsraum. Feministinnen in transnationalen Organisationen der Zwischenkriegszeit

Oxana Nagornaja, (Yaroslavl): „... vor allem, weil sie eine Frau ist ...“. Geschlechterspezifische Partizipationsmodelle in der sowjetischen Kulturdiplomatie des Kalten Krieges

Daniela Neri-Ultsch (Regensburg): Aufbruch – Rückschritt – Fortschritt. Weibliche Abgeordnete im Bayerischen Landtag (1919–1933 / 1946–2016): Eine Kollektivbiografie

Öffentlicher Abendvortrag

Susanne Maurer (Marburg): „Wir werden uns würdig erweisen“ – „Wir haben die Schnauze voll“? Strategien der Partizipation in der alten und neuen Frauenbewegung

Anmerkung:
1 Öffentlich zugänglich über YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=ReCGxqQVjjM.